
Wir haben mit ihm über seine Arbeit, sein Studium und was er den Neueinsteigern in der Branche ans Herz legen würde, in einem Interview gesprochen.
PMA: Herr Hasberg, Sie haben 2017 Ihr Studium an der SAE erfolgreich absolviert und anschließend Ihre Karriere gestartet. Hatten Sie schon immer den Traum einer Karriere im Filmbusiness?
Dustin Hasberg: Als Kind fand ich die Filmindustrie schon immer sehr interessant. Ich weiß noch, als ich das Making-of zu den Der Herr der Ringe-Filmen gesehen habe – das fand ich damals unglaublich spannend, wie das hinter den Kulissen eigentlich aussieht und funktioniert. Außerdem gefiel mir der Gedanke, dass unglaublich viele Menschen nach der Fertigstellung sehen, woran mal selbst hart gearbeitet hat – auch wenn man vielleicht nur ein kleines Rad im Getriebe war. Außerdem denke ich, dass einiger meiner Lieblingsfilme, die einen vielleicht besonders emotional berührt und nachdenklich gemacht haben, verantwortlich sind für meine Berufswahl. Wenn man weiß, dass man mit der eigenen Arbeit sehr viele Menschen erreichen kann und manche bei bestimmten Themen auch zum Nachdenken anregt, ist das eine große Motivation. Aber mir gefällt auch der Gedanke einfach nur für Spaß und Ablenkung verantwortlich zu sein – zum Beispiel zu Karneval, als wir mit unserer Firma Woodpecker Film einen virtuellen Karnevalszug produziert haben.
PMA: Seit fünf Jahren sind Sie nun als freiberuflicher Kameramann und Kameraassistent tätig – außerdem haben Sie schon erste Filmprojekte mit Kunden Produziert. Wie haben Sie sich an diese Projekte herangewagt? Gab es schon während Ihres Studiums die Kontakte zu Ihren heutigen Kunden?
Dustin Hasberg: Noch während meines Studiums habe ich die Entscheidung getroffen mich als Freiberufler beim Finanzamt anzumelden. Grund dafür war, dass erste Anfragen von Firmen oder anderen Einzelunternehmern gekommen sind und ich mich gerne auch professionell auf dem Markt präsentieren und anständige Rechnungen schreiben wollte. Außerdem hatten wir einen wirklich starken Kurs, in dem sich jederzeit gegenseitig unterstützt wurde und viele gute Freundschaften geschlossen wurden, die bis heute anhalten. Anfangs war ich noch recht unsicher, was kommerzielle Projekte anging und da habe ich mich erst einmal vorsichtig herangetastet.
Schwierig war es manchmal, dass ich bei kleinen Kundenprojekten dann als freiberuflicher Kameramann gebucht war und parallel noch Praktika am großen Filmset gemacht habe, wodurch ich bei manchen Kameramann-Jobs selbst mit Praktikanten und Azubis gearbeitet habe und parallel bei großen TV-Sets selbst noch hierarchisch ganz unten war. Doch durch die verschiedensten Kunden und Produktionsfirmen, für die ich inzwischen arbeiten durfte, ist nie so etwas wie Routine aufgekommen und ich musste mich immer wieder auf neue Dinge einlassen, wodurch ich inzwischen recht breit aufgestellt bin und nicht mehr nur als freier Kameramann unterwegs bin, sondern bei Woodpecker Film auch vermehrt ans Produzieren komme. Besonders dankbar bin ich natürlich Firmen und Kollegen, die mir bereits seit mehreren Jahren ihr Vertrauen schenken und für und mit denen ich regelmäßig arbeiten darf. Schön ist dabei auch, dass der Kontakt zum SAE nie abgebrochen ist und ich inzwischen selbst hin und wieder als Dozent an die Hochschule zurückkehre.
PMA: Wie kam es zu Ihrer Entscheidung, nach dem Studium Ihre eigene Firma, Woodpecker Film, zu gründen?
Dustin Hasberg: Die Arbeit als Freiberufler hat mir immer sehr gut gefallen – vor allem die Selbstständigkeit ist etwas, was ich mir anders gar nicht mehr vorstellen kann. Ich möchte in der Lage sein selbst zu entscheiden, ob ich bestimmte Anfragen annehme oder ob ich vielleicht auch mal für ein niedrig-budgetiertes Projekte arbeite, was mir selbst aber sehr am Herzen liegt, ohne einen Chef zu haben, der mir solche Dinge vorgibt. Doch als Freelancer war ich immer ein kompletter Einzelkämpfer und mit Kollegen habe ich immer nur projektbezogen zusammengearbeitet.
Vor rund zwei bis drei Jahren kam in mir der Wunsch auf, den nächsten Schritt zu gehen und eine Firma zu gründen. Dabei war mir aber von Anfang an klar, dass ich ein solches Vorhaben nicht alleine umsetzen möchte, sondern gerne mit jemandem zusammenarbeiten wollte, der die Dinge auch mal anders sieht und Mut zu Neuem mitbringt. Ich bin sehr dankbar zu dieser Zeit den damaligen Erstsemesterstudenten Jonas Brans beim Dreh eines Abschlussfilms kennengelernt zu haben. Ich habe direkt gemerkt, dass er trotz seines noch jungen Alters richtig was auf dem Kasten hatte und schnell haben wir uns angefreundet und gemeinsam Projekte umgesetzt. Kurz vor seinem Bachelorabschluss haben wir dann konkreter über eine gemeinsame Gründung gesprochen, denn die grundsätzliche Vision einer Produktionsfirma war sehr ähnlich, wobei wir zusätzlich unterschiedliche Begabungen und Interessen einbringen konnten. So kam schnell das eine zum anderen und wir haben Anfang 2021, mitten in der Corona-Pandemie, gleichberechtigt die Film- und Livestream-Produktionsfirma Woodpecker Film gegründet.
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