Native Instruments Komplete 13 im Test

PPVMEDIEN GmbH
2020-10-29 13:57:00 / Musiker News & Infos
Native Instruments Komplete 13 im Test - Test: Komplete 13

Schon lange vor seiner Veröffentlichung bekam Komplete 13 sehr viel Aufmerksamkeit. Das ist nicht verwunderlich, denn die Popularität der umfangreichen Production Suite von Native Instruments ist ungebrochen. Ob sich der Umstieg auf die neue Version lohnt, wollen wir herausfinden.


Komplete 13 gibt es in vier verschiedenen Versionen. Foto: Native Instruments

Es ist wohl nicht übertrieben zu sagen, dass sich heutzutage kaum noch irgendein (rechnerbasiertes) Tonstudio finden dürfte, vom heimbetriebenen Bedroom-Studio bis zum großen Profibetrieb, in dem nicht nicht diverse Plug-ins von Native Instruments (NI) auf dem Rechner laufen würden. Das reicht von Klangerzeugern, zum Beispiel Synthesizern, die mittlerweile Kultstatus erreicht haben und aus vielen Produktionen gar nicht wegzudenken sind (zum Beispiel „Massive“), über hochwertige Amp-Simulationen bis hin zu Effekten. All diese Plug-ins und Programme sind einzeln erhältlich, aber auch zusammengefasst in der Software-Suite Komplete. Diese bietet einen Umfang und eine Vielfalt, wie man sie wohl kaum irgendwo anders findet. Mit dieser Sammlung an Programmen allein lassen sich komplette Produktionen fahren! Version 13 von Komplete hat Native Instruments am 1. Oktober 2020 vorgestellt.

Select-Version

Nicht jeder braucht vielleicht gleich das ganz große Paket. Sicher kommt es bei der richtigen Auswahl auf verschiedene Faktoren an wie die Größe des verwendeten Rechners, den Einsatzzweck der Plug-ins, die Musikrichtung, die eigene musikalische Zielsetzung – und nicht zuletzt wohl auch den Geldbeutel. Will man seine eigenen Möglichkeiten beim Beatmaking erweitern oder sucht man spezielle Tools zum Komponieren und fürs Sounddesign? Für jeden sollte aber etwas dabei sein, und nicht ohne Grund werden eben verschiedene Versionen angeboten. Den Einstieg bildet „Select“, in dem bereits alle wichtigen Basics an Synths, Keys, Pads, Percussion und Effekten enthalten sind, eine sorgfältige Auswahl aus dem Komplettpaket, so erklärt sich der Name. Etwas direkter ausgedrückt, die Einsteigerversion eben. Dabei erhält man aber bereits zwölf Instrumente, vier Effekte und fünf Expansions zum Preis von offiziell 193,98 Euro (sind die Preise nach der temporären Mehrwertsteuersenkung nicht toll?), der Ladenpreis liegt aktuell bei 189 Euro. Auf jeden Fall eine solide und ressourcenschonende Grundausstattung, mit der auch bereits schon Laptop-Produzenten auf ihre Kosten kommen sollten.

Komplete 13

Das nächstgrößere Paket heißt einfach ohne irgendwelche Erweiterungen und Zusätze, „Komplete 13“. Diese Sammlung ist sozusagen der Gold-Standard von Komplete und beinhaltet die berühmten Flaggschiff-Synths von Native Instruments, daneben auch die Plattformen Kontakt und Reaktor, außerdem viele Studio-Effekte. Mit 52 Instrumenten, 16 Effekten und 24 Expansions ist man hier schon sehr gut aufgestellt, muss dafür allerdings bereits auch 583 Euro berappen. Dass diese sich allerdings lohnen und die beworbenen 90 Prozent Ersparnis kein Witz sind, rechnet Native Instruments auf der Website selbst vor: Alle Produkte dieses Bundles einzeln gekauft, würden mit 6888 Euro zu Buche schlagen. Im Paket als „Komplete“ stehen dem die genannten 583 Euro gegenüber – eine Ersparnis von 6304 Euro. Mehr muss man wohl nicht sagen.

Ultimate & Collector’s Edition

Aus anderen Zusammenhängen wissen wir, dass sogar über Gold noch etwas kommt. Bei Native Instruments kommen sogar noch zwei höhere Stufen, die nächste hört auf den Namen „Ultimate“. Hier ist es neben noch mehr Synths und Sample-Instrumenten vor allem eine riesige Sammlung cineastischer und orchestraler Sound­track-Tools, die das Leben spannend macht und sogleich einen weiteren Rückschluss über die Zielgruppe zulässt. Mit nicht weniger als 92 Instrumenten, 26 Effekten und 39 Expansions geht es hier zur Sache und die 1111 Euro (offiziell 1168,77 Euro) sind sicherlich eine gute Investition, wenn man professionell damit arbeitet. Es geht tatsächlich noch etwas mehr, die Vollendung ist dann die „Ultimate Collector’s Edition“. Mit fast allem, was Native Instruments überhaupt an Instrumenten und Effekten zu bieten hat, sowie Profi-Versionen von Orchester-Librarys und brandneuen Komponisten-Spezial-Tools sowie einer riesigen Sammlung gleich mitgelieferter Expansions schießt sie den sprichwörtlichen Vogel sozusagen ab. 96 Instrumente, 26 Effekte und sagenhafte 73 Expansions sollten wirklich keine Wünsche mehr offen lassen, und mit 1558 Euro ist auch der Preis nochmal ein Sprung nach oben.

Neuerungen

Was ist neu? Diese Frage interessiert wohl alle am meisten. Gleich vorweg: So berechtigt sie ohne Zweifel ist, so unmöglich ist sie leider auch zu beantworten. Die Liste der in Komplete 13 enthaltenen Neuerungen ist derart lang, dass man sich jetzt seitenlang nur damit beschäftigen könnte, die Namen einzelner Plug-ins aufzuzählen, die neu dazugekommen sind. Ob das allerdings viel aussagen würde, bleibt zu bezweifeln. Die Frage ist außerdem auch, was für wen neu ist: Kommt man von Komplete Audio 6? Oder von Komplete 11? Oder von Komplete 11 Select, was natürlich auch nochmal einen Unterschied macht? Und auf welches Paket von Komplete 13 gradet man nun up? Danach richtet sich natürlich, was man neu bekommt und wie sehr man das als „neu“ empfindet. Doch selbst, wer bereits Komplete 12 hat und nun auf Komplete 13 updatet (sozusagen von Gold- zu Gold-Version), bekommt einiges Neues, diesen einen Vergleich machen wir hier exemplarisch einmal: Super 8, Butch Vig Drums, Cloud Supply, Cuba, Lo-Fi Glow, Modular Icons, Noire, Session Guitarist: Electric Sunburst, Guitar Rig 6 Pro, Crush Pack: Bite, Crush Pack: Dirt, Crush Pack: Freak, Raum, Decoded Forms, Drive, Indigo Dust, Lilac Glare, Mechanix, Moebius, Nocturnal State, Pulse, Rising Crescent, Rush, Scene, Solar Breeze, Spectrum Quake, Stadium Flex. 

Den vollständigen Testbericht lest ihr in KEYS 11/2020 – die Ausgabe könnt ihr gleich hier im Shop bestellen!


Text: Christoph Klüh


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