Endlich einfach üben - Interview mit MEOM Proberaum Concepte

PPVMEDIEN GmbH
2021-05-18 13:32:00 / Musiker News & Infos
Endlich einfach üben - Interview mit MEOM Proberaum Concepte - Endlich einfach üben - Interview mit MEOM Proberaum Concepte

Bezahlbare Proberäume sind Mangelware. Noch dazu sind die meisten eher Kellerlöcher als anregende Stätt en der Inspiration. Oliver Schulte hat sich zum Ziel gemacht, diese traurige Wirklichkeit nachhaltig zu verändern.

Wer kennt es nicht, es ist kurz nach zehn und morgen steht der Gig an. Die Band wirft sich vielsagend leidende Blicke zu. Eigentlich
müssten bis zur Auftritt sreife noch einige Passagen ihrer Songs geschliff en werden, aber allen ist klar: Nachbar Heinrich wird sich wieder beschweren. Obwohl der Kellerraum nach allen Regeln der Amateur-Musiker-Kunst „gedämmt“ wurde, kommt der Hellhörige nicht zur Ruhe. Seine Geduld ist am Ende und die Band ist frustriert. Wie soll man unter solchen Bedingungen noch Spaß an der Musik haben?
Oliver Schulte hat sich zum Ziel gesetzt die Republik endlich mit gut ausgestatt eten und „nachbarschaftsverträglichen“ Proberäumen zu beglücken. Der Clou: Seine Proberäume werden vollständig modular und „mobil“ hergestellt. Was genau es mit dieser Innovation
der Proberaumtechnik auf sich hat, erzählte uns der Schlagzeuger und Bassist im Interview.

SC: An wen richtet sich euer Angebot?

Oliver: Vor allem kontaktieren uns Musikschulen und Musiklehrer, die langfristig aus dem Mietverhältnis heraus und in eigene Räume umziehen möchten. Das ist sinnvoll, denn die Mieten steigen unaufh örlich. Mit MEOM-Modulen lässt sich ein Musikschulgebäude
nach individuellen Anforderungen perfekt planen. Dabei bleibt es erweiterbar und umziehbar, was mit keiner anderen Bauweise funktioniert. Selbst nach zwanzig, dreißig oder vierzig Jahren bleibt ein sehr hoher Restwert der Module, was einen lukrativen Weiterverkauf oder eine Umnutzung ermöglicht. So könnte beispielsweise ein Musikschulbetrieb auch mit einer Laufzeit von vielleicht 10 Jahren ohne Risiko
durchgeführt werden. Das ist sogar auf Pachtgrund möglich. Einfacher ist es kaum möglich an Raum-Eigentum zu kommen. Zunehmend sind auch immer mehr Kommunen und Vereine am MEOM-Konzept interessiert. Es bietet eine tolle Möglichkeit der gebeutelten Kulturszene
etwas unter die Arme zu greifen. Subventionierte Proberäume anzubieten, ist eine Möglichkeit an bis zu 100% Fördermöglichkeiten zu kommen. Ich bin seit kurzem ausgebildeter Fördermittel-Manager und helfe den Vereinen und Ämtern gern bei der Antragstellung. Unser Ziel ist es
nicht nur für mehr Proberäume zu sorgen, sondern auch die Qualität auf ein wirklich gutes Niveau zu heben.

SC: Wieviel kostet ein typischer Proberaum?

Oliver: Um die Produktion der Module so wirtschaftlich wie möglich zu gestalten, haben wir ein Standard-Maß von 18 Quadratmetern im Innenraum festgelegt, was sich gut reproduzieren und transportieren lässt. Dieses Raummaß lässt sich durch Verbindung mehrerer Module auf 36 Quadratmeter verdoppeln, verdreifachen usw. Die Preise sind dennoch stückzahlabhängig und richten sich auch nach den Transportwegen. Unser Start-Preis liegt bei 1800€ pro Quadratmeter bei einer angenommenen Anzahl von sechs Modulen, mit der man kalkulieren kann, wenn der Transportweg im Umkreis von 100km zur Zimmerei liegt. Unser Partner die Zimmerei Stark, in Auhausen in Bayern ansässig, fertigt die Module und alles was dazu gehört. Ein großartiges Unternehmen, mit unglaublichen Kapazitäten und viel Know-how im Modulbau und generell aller denkbaren Holzbauweisen. Stark hatte letztes Jahr 100-jähriges Firmenjubiläum!

SC: Wie lange dauert die Lieferung und der Aufbau?

Oliver: Die Produktion ist wirklich schnell. In durchschnittlich 3 Monaten können die Module produziert werden. Der softwaregesteuerte, minutiös durchgeplante Produktionsablauf der Zimmerei Stark macht das möglich. Man muss sich das so vorstellen: Da der Bauplan unseres Standard-Moduls vorliegt, berechnet der Computer was für die Produktion einer gewissen Stückzahl an Material gebraucht wird. Das Material wird aus dem riesigen Lager zusammengestellt und durchläuft die verschiedenen Produktionsschritte. Ein Teil nach dem anderen wird montiert, verbunden, mit Holz-Dämmstoffen befüllt und wandert in der Produktionsstrasse zum nächsten Arbeitsschritt. Am Ende „spuckt“ die enorme Produktionshalle das fertige Modul aus, welches direkt auf einen LKW verladen wird und zur Baustelle fährt. Es entstehen so keine Stand- und Wartezeiten, was sich zugunsten des Kundenpreises und der allgemeinen Wirtschaftlichkeit auswirkt.


Na, erscheint euch der Traum vom eigenen Proberaum schon etwas nähergerückt? Was die Kabinen von MEOM sonst noch "auf dem Kasten" haben, erfahrt ihr im vollständigen Interview in SOUNDCHECK Ausgabe 3/2021.


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