Am Anfang der Aufnahmekette steht das Mikrofon. Doch welche Mikrofone eignen sich für den Einstieg ins Home-Recording? Klug ist, wer die Vor- und Nachteile der verschiedenen Typen kennt und sie zu kombinieren versteht. Wir stellen euch eine Grundausstattung für unter 1000 Euro zusammen.
Wir basteln uns unsere Grundausstattung. Nix vintage, nix exotisch, sondern „middle of the road“. Diese Mikros bilden die Basis für eure Sammlung und die darf und soll über die Jahre wachsen. Es muss aber betont werden, dass es sinnvoll ist, erst einmal mit wenigen Mikrofonen zu beginnen. Dies schont nicht nur euren Geldbeutel, sondern ermöglicht auch die intensive Beschäftigung mit den unterschiedlichen Modellen. Dadurch lernt ihr deren Stärken und Schwächen kennen. Welche Instrumente profitieren von welchem Mikrofon, welche Richtcharakteristik und welcher Frequenzgang ist den Tools jeweils eigen?
Im Laufe der Jahre stellen sich bei jedem Produzenten Präferenzen für bestimme Mikrofone ein und formen zusammen mit seinem Mixing-Stil seinen persönlichen Sound. Doch um einen guten, individuellen Sound zu entwickeln, sind solide Grundkenntnisse unentbehrlich.
Großer Klopper: Das Großmembran-Kondensatormikrofon
Die meisten Studiobetreiber greifen zum Großmembran-Kondensator-Mikrofon, wenn Vocals oder Sprache aufgenommen werden sollen. Ebenso kommt es bei akustischen Gitarren, Drums oder Kontrabass zum Einsatz. Die Funktionsweise dieses Mikrofontyps ist schnell erklärt: Auftretende Schallwellen versetzen die Membran in Schwingungen. Diese leitfähige Membran und die verbaute Gegenelektrode ergeben einen Kondensator, dessen Kapazitätsänderung ein elektrisches Mikrofonsignal erzeugt. Die Umwandlung von Luftschall in elektrische Spannungsänderung ist letztendlich das Funktionsprinzip aller Mikrofone.
Von einem Großmembranmikrofon spricht man in der Regel, wenn der Membrandurchmesser mindestens 2,54 cm (1 Zoll) beträgt. Zum Betrieb benötigt ein Kondensatormikrofon immer eine Phantomspeisung (48 Volt). Beim Umgang mit der Phantomspeisung ist etwas Vorsicht sinnvoll. Ein sicheres Vorgehen ist: Kanal muten, dann die Verkabelung vornehmen, Phantomspeisung einschalten, Kanal demuten. Nach einigen Sekunden (bei Röhrenmikrofonen gerne länger) seid ihr „ready to record“. Beim Abbau heißt es dann: Kanal muten, Phantomspeisung deaktivieren, einige Sekunden warten, erst dann die Verkabelung lösen und das Mikrofon vorsichtig weglegen. So vermeidet ihr Schäden an der Studioabhöre und an den Mikrofonen.
Aufwendig ausgestattete Modelle bieten umschaltbare Richtcharakteristiken. Die gängigsten sind Kugel (Schall wird von allen Richtungen gleichmäßig aufgenommen), Acht (Aufnahme hauptsächlich von vorn/hinten, Seitenanteile reduziert) und Niere (stärkere Richtwirkung, Schall hinter oder seitlich des Mikrofones wird stark reduziert). ...
Lust auf mehr?
Der ganze Artikel hier in der SOUNDCHECK 03/2020