Sonderheft-Special: Mikroports in Oper, Theater & Schauspiel

PPVMEDIEN GmbH
2020-10-15 10:57:00 / Musiker News & Infos
Sonderheft-Special: Mikroports in Oper, Theater & Schauspiel - Von Vielfalt und Verstärkung – Mikroports, Fluch oder Segen?!
Ohne sie geht auf Show, Musical- und Schauspielbühnen seit langem nichts mehr. Die Rede ist von Mikroports, jene kleinen Mikrofonkapseln welche sich kunstvoll drapiert in Haaransätzen, Kostümen, in der Maske und Perücken verstecken, angebunden an HF-Beltpacks um das bestmögliche Direktsignal zu erhalten.
Nach wie vor gilt der Einsatz elektronischer Verstärkung im Bereich der klassischen Musik zu Opern- und Operettenaufführungen als verpönt, da die Natürlichkeit der Stimme in diesem Genre als unantastbar gilt.

Anspruch und Wirklichkeit
Da auch viele klassische Bühnenproduktionen längst nicht mehr ausschließlich nur in aufwändig, akustisch optimierten Umgebungen von Konzertsälen und Opernhäusern stattfinden, wurden auch bei derartigen Bühneninszenierungen vermehrt Mikrofonkapseln im Einsatz am Darsteller gesichtet. Die Erwartungshaltung ist aufgrund der Vielfältigkeit des Publikums im Laufe der Jahre gestiegen. Und die puristischen Liebhaber klassischer Werke sind nicht mehr in der Überzahl.
Dialoge wollen vom „jüngeren“ Publikum selbst im Flüsterton – pianissimo, bis in die letzte Reihe klar und deutlich wahrgenommen werden ohne dabei szenisch unnatürlich oder überzeichnet zu klingen. Das verlangt nach deutlicher Prägnanz und einer gewissen Lautheit. Darüber hinaus gilt es gleichermaßen darum, die akustische Balance zwischen Orchester und dem Geschehen auf der Bühne zu wahren. Diese Aufgabe wurde von jeher stets dem Dirigenten zugewiesen, welcher das Temperament des Orchesters der Performance der Akteure auf der Bühne anzupassen hatte.

Interaktion und Inszenierung
Während Opernhäuser und klassische Bühnen zu Zeiten der großen Komponisten vergleichsweise eine überschaubare Anzahl an wenigen hundert Plätzen aufwiesen, so fassen diese heutzutage i.a.R. deutlich über 1000 Besucher wie beispielsweise die Staatsoper Stuttgart, die Bayrische Staatsoper oder die Semperoper in Dresden, um nur einige wenige Häuser zu benennen. Und auch die Art und Weise der Inszenierung hat sich im Laufe der Historie verändert. Wurde in den frühen Zeiten stets zum Publikum hin agiert, so führen die Opernregisseure heutzutage über gesamte Tiefe der Aktionsfläche einer Bühne hinweg. Die Handlungsstränge lassen die Akteure dabei in großen Bühnenbildern räumlich distanziert und bisweilen auch gleichzeitig zueinander interagieren. Man denke dabei nur an die beeindruckende Inszenierung des Rigoletto auf der Seebühne in Bregenz.

Erweiterung der technischen Möglichkeiten
Am Schauspiel Frankfurt, Deutschlands größter Sprechbühne, gehören Mikroports als sinnvolle Erweiterung der technischen Möglichkeiten, längst zum Standard, so Bernhard Klein, Leiter der Tonabteilung vor Ort, in einem Interview 2019, mit dem Radiosender Deutschlandfunk Kultur.

Die detailgetreue Interpretation der Schauspielerrollen sowie die Erwartung vieler Regisseure und Dramatrugen sich mit keinerlei akustischen Problemen und Kompromissen in der szenischen Darstellung arrangieren zu müssen mache dies notwendig. Und auch das Argument mangelnder Bewegungsfreiheit und etwaige technische Anfälligkeit der Senderkomponenten lässt Bernhard Klein so nicht gelten. Vielmehr gehe es darum elektronische Verstärkung immer dann zum Einsatz zu bringen, wenn es notwendig wird. Letztlich geht es darum dem Publikum ein qualitativ wertiges, ästhetisches und realistisches Erlebnis zu ermöglichen.
Die Kunst beim Einsatz elektronischer Verstärkung mittels Mikroports liegt für den Tonmeister insbesondere darin, diese subtil und variabel als Stütze überall dort punktuell einzusetzen, wo es notwendig wird.

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