Software-Synthesizer auf den Produktionsrechnern großer sowie kleiner Musikstudios sind heutzutage keine Seltenheit mehr. Auch viele Künstler ziehen mittlerweile ein digitales Setup ihren analogen Hardware-Konkurrenten vor. Doch woher kommt das?
Hardware-Puristen kritisieren gerne die fehlende Haptik bei Software-Synthesizern, die Abhängigkeit vom Computer sowie den dünneren, sauberen – eben digitalen – Klang. Ob der emulierte Sound eines Hardware-Klassikers wie etwa eines Minimoogs heute noch so viel dünner ist, möchte ich an dieser Stelle allerdings gar nicht weiter beleuchten – hier scheiden sich bekanntlich die Geister. Stattdessen möchte ich hier einige klare Vorzüge auflisten.
Vorteile von Software-Synthesizern
Zum Einen sind digitale Klangerzeuger wesentlich günstiger. Wer einen gut ausgestatteten, vollständig analog aufgebauten Hardware-Synthesizer nutzen möchte, muss oft mit Preisen ab 2.000 Euro rechnen – von ergänzenden Geräten wie Hardware-Sequenzer und Co. mal abgesehen. Software hingegen ist oft für nicht ein mal hundert Euro zu haben und teilweise sogar kostenlos. Aufgrund der geringeren Anschaffungskosten hat man auch die Möglichkeit, sich eine größere Klangbibliothek mit verschiedenen Software-Synths zusammenzustellen. Ein weiterer Pluspunkt ist die Tatsache, dass sich Einstellungen jederzeit bequem in Form von Presets abrufen lassen. Speziell alte Hardware-Synthesizer bieten diese Funktion nicht. Für manche liegt allerdings genau hier der Reiz: Jeder Sound ist einzigartig und man ist gezwungen, sich ausgiebig mit den Parametern zu befassen. Apropos Einstellungen: Viele Hardware-Emulationen werden mit Funktionen wie etwa zusätzlichen Oszillatoren oder Modulationen ausgestattet, die das analoge Vorbild nicht bietet. Mit eigenständigen Software-Synthesizern lassen sich darüber hinaus Klänge realisieren, die mit Hardware aufgrund von Beschränkungen in Bauweise und Austattung kaum oder nicht möglich sind.
Im Laufe der letzten Jahre wurde der Markt für Software-Klangerzeuger immer größer. Mehr und mehr Hersteller für Audiosoftware veröffentlichen ihre virtuellen Klangwunder, wodurch allerdings auch die Übersicht leidet.
Wenn Sie sich einen Überblick verschaffen wollen, können Sie einen Blick in die KEYS-Mai-Ausgabe werfen. Im Special wurden die besten Software-Synths des letzten Jahres ausgewählt und separat bewertet.
KEYS 05/17:
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