Raum und Volumen - Workshop Stereo-Mikrofonierung

PPVMEDIEN GmbH
2021-04-14 13:25:00 / Musiker News & Infos
Raum und Volumen - Workshop Stereo-Mikrofonierung - Raum und Volumen - Workshop Stereo-Mikrofonierung

Wie bekommt man den Background-Chor breit und voluminös? Was muss man tun, um dem Drumset ein stimmiges Panorama zu geben? Stereo-Mikrofonie heißt hier das Zauberwort. Ein räumliches Klangbild kann eure Aufnahme entscheidend aufwerten, da es eurer Produktion Breite und Tiefe gibt.

Bei einer Stereo-Aufnahme wird die Schallquelle mit zwei Mikrofonen gleicher Bauart aufgenommen. So kann das gesamte Klangbild in der Totale erfasst werden. Stereo-Aufnahmen sind in der Lage, ein sehr natürliches und räumliches Klangbild zu erzeugen. In Mono ist das so nicht möglich. Der Mensch hört ja schließlich auch mit zwei Ohren und wertet auf diese Weise die Informationen von zwei getrennten Kanälen aus. Die Signale beider Ohren werden im Gehirn miteinander verglichen, worauf schließlich ein Raumeindruck zusammengesetzt wird. Diesen natürlichen Raumeindruck versuchen wir durch die Stereo-Mikrofonie zu simulieren: Wir ersetzen sozusagen die Ohren durch die beiden Mikrofone, die das Klangbild stellvertretend für das natürliche Gehör aufzeichnen. Bei der Wiedergabe werden die beiden Stereokanäle dann nach links und rechts gepannt, sodass der Hörer eine Simulation des natürlichen Raumklangs wahrnimmt Die Stereo Aufnahme bei größeren Schallquellen Stereo-Aufnahmeverfahren werden immer dann angewendet, wenn eine räumlich in größerem Maße ausgedehnte Schallquelle zusammen mit einem relativ großen Raumklanganteil aufgenommen werden soll. In erster Linie denken wir dabei natürlich an die Overhead-Abnahme des Drumsets – aber auch bei der Abnahme eines Chors, einer Bläsergruppe oder einer String-Section wird häufig mit Stereomikrofonie

gearbeitet. Einzelinstrumente wie etwa eine akustische Gitarre könnt ihr durchaus auch in Stereo abnehmen – dabei müsst ihr euch allerdings bewusst sein, dass ihr dann ein breites Klangbild eines relativ kleinen Instruments erzeugt. Wir unterscheiden zwischen drei Gruppen, in die sich die Stereo-Verfahren einordnen lassen: (1) die reine Intensitätsstereofonie, die das Panorama ausschließlich durch Pegeldifferenzen zwischen den beiden Kanälen erzeugt. Und (2) die Laufzeitstereofonie, bei der hauptsächlich die Zeitunterschiede zwischen den Mikros eine Rolle spielen. Neben der Laufzeit- und der Intensitätsstereofonie werden aber (3) auch die so genannten Äquivalenzverfahren gern eingesetzt. Die nutzen zu ungefähr gleichen Teilen Laufzeit- und Mikros für Stereoaufnahmen In der Regel soll das aufgenommene Stereobild die Schallquelle recht natürlich abbilden und die Größe des Instruments deutlich wiedergeben. Aus diesem Grund sind Kondensatormikrofone die geeigneten Wandler, wenn ihr die Schallquelle in Stereo abnehmen wollt. Insbesondere Kleinmembran-Condenser geben die hohen Frequenzen besonders natürlich wieder. Viele Großmembraner färben das Klangbild dagegen im oberen Frequenzbereich deutlich. Das kann zwar ein angenehmer Effekt sein, aber bei der Aufnahme eines räumlichen Klangbilds möchte man in der Regel ein eher neutrales Abbild des Schallfeldes auf die Festplatte bekommen. Darüber hinaus lassen sich zwei Kleinmembraner – zumindest bei XY und ORTF – auch leichter aufbauen als Großmembranmikros.

Intensitätsverfahren

Bei den Intensitätsverfahren erfolgt die Panorama-Abbildung allein aufgrund von unterschiedlichen Pegeln zwischen dem linken und rechten Kanal….


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Foto: Shutterstock


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