Marktübersicht: Digitalpianos

PPVMEDIEN GmbH
2021-10-14 13:49:00 / Musiker News & Infos
Marktübersicht: Digitalpianos -

Es besteht kaum Zweifel daran: Das Klavier ist der Gewinner der Stunde, sowohl auf dem aktuellen Musikinstrumenten- wie auch dem Musikschul-Markt. In diesem Special geben wir einen Überblick über den aktuellen Markt der Digitalpianos.

Das Yamaha N-3X Avant Grand.

Das Klavier ist immer noch eines der beliebtesten Instrumente überhaupt. Was man vielleicht vom Hörensagen her wusste, lässt sich durch konkrete Zahlen belegen: Die Business-Daten-Plattform „Statista“ veröffentlichte am 20. Januar 2021 eine Statistik, wonach im Jahr 2019 insgesamt 756 808 Schüler in Deutschland eine Musikschule besuchten. Über 200 000 davon lernten ein Tasteninstrument, das mit Abstand beliebteste davon: Klavier (163 000 Schüler).

Ein Blick an die Musikschulen

Bestätigt wird dies durch noch aktuellere und vielleicht auch repräsentativere Zahlen vom Musikinformationszentrum des Deutschen Musikrats. Demnach haben Jahr 2020 sogar gut eine Million Schüler eine Musikschule des VDM (Verband Deutscher Musikschulen) besucht! Tasten- und Balginstrumente belegten mit 20,1 Prozent den absoluten Spitzenplatz. Übertroffen wurden sie nur von „sonstigen Unterrichtsformen“ wie „Instrumentenkarussell und Klassenmusizieren“, was allerdings konzeptionell etwas völlig anderes ist. Die Tasteninstrumente haben inzwischen auch die Zupfinstrumente mit 15,1 Prozent deutlich abgehängt. Interessant: Anfang des neuen Jahrtausends (2000 bis 2013) erlebte die Zahl der Klavierschüler zunächst sogar einen leichten Rückgang (1,1 Prozent), um ab 2014 bis heute zu einem Höhenflug anzusetzen. In absoluten Zahlen gibt es heute rund 30 000 Klavierschüler mehr an den VDM-Musikschulen als noch vor acht Jahren! Randbemerkung: Umgekehrt verhält es sich mit den E-Orgel- und Keyboard-Schülern, deren Zahl von 2000 bis 2020 um 20 000 zurückging.

Ein Blick auf den Markt

Schon auf das Jahr 2018 bezieht sich ein interessanter Einblick der „SOMM“ (Society of Music Merchants e. V.), das ist der Verband der Musikinstrumenten- und Musik-Equipment-Branche. Demnach konnte der deutsche Markt für Musikinstrumente, Musik-Equipment, Pro Audio und Notenausgaben seinen Gesamtumsatz im genannten Zeitraum um knapp sechs Prozent erhöhen und wuchs im fünften Jahr in Folge. Auch wenn demnach zwar die Saiteninstrumente prozentual am besten zulegten – das umsatzstärkste Segment waren klar die Tasteninstrumente mit einem erneuten Plus von 3,5 Prozent und einem Gesamtanteil von 17 Prozent am deutschen Musikinstrumenten-Markt.

Dann kam Corona. Die Zeit des Home-Office und der Lockdowns mit beschränkten bis nicht vorhandenen sonstigen Freizeitmöglichkeiten nutzten aber viele Menschen, um sich dem Musizieren und als Erwachsene vielleicht auch dem Wiedereinstieg zu widmen. Auch hier wieder war das Klavier gefragt und erlebte scheinbar einen neuen Aufwind.

Die oben bereits genannte SOMM-Veröffentlichung zitiert allerdings auch Dr. Heinz Stroh, Geschäftsführer des Gesamtverbandes Deutscher Musikgeschäfte e. V. (GDM), der auf folgendes Problem hinweist: „Der Preisverfall, der dazu führt, dass der Musikfachhändler oftmals beim Instrumentenverkauf keine ausreichende Marge mehr erwirtschaften kann […], hat die Händlerkrise in der Musikinstrumenten-Branche weiter verschärft.“ Des einen Freud, des andern Leid, könnte man sagen. Aus Sicht der Kunden gab es wahrscheinlich nie zuvor eine solche Fülle an Digitalpianos in allen Preislagen. Unsere folgende Marktübersicht gibt eindrucksvoll Zeugnis darüber. Dazu später mehr.

Das Blüthner E-Klavier 1 Art Style.

Für jeden ist das richtige Instrument dabei

Schon für unter 500 Euro kann man fündig werden, bis zur Marke von rund 10 000 Euro für den edlen Digitalflügel sind kaum Grenzen gesetzt. Auffallend auch das Preis-Leistungs-Verhältnis. Dieses mag man inzwischen mit Fug und Recht als überragend bezeichnen dürfen. Was man selbst in unteren und mittleren Preisregionen schon an Ausstattung wie auch Tastatur- und Soundqualität geboten bekommt, schien vor 20 Jahren noch nicht vorstellbar.

Digitalpianos haben in den letzten Jahren eine atemberaubende Entwicklung hingelegt. An klassischen Musikhochschulen mögen sie in der professionellen Ausbildung nach wie vor wenig bis gar nicht zu finden sein. Sie sind aber inzwischen alles andere als ein „fauler Kompromiss“ zum häuslichen Üben! Diese Zeiten sind lang vorbei, und man muss sie als ernstzunehmende, richtig gute Instrumente verstehen, die nicht nur unzählige Vorteile bieten (wir wollen sie hier nicht alle wiederholen), sondern schlicht auch jede Menge Spaß machen. Ab einem gewissen Preisniveau sind sie auch klanglich kaum noch vom Original zu unterscheiden. Worauf nun aber beim Kauf eines Instruments achten?

Zugegeben, es ist schon etwas die „Qual der Wahl“. Allgemeinverbindliche Kriterien zu finden, ist von jeher schwierig. Einige Punkte, auf die man aber besonders achten sollte, haben wir als Anregung für die Kaufentscheidung zusammengestellt.

Die gesamte Marktübersicht mit 88 Digitalpiano-Modellen findet ihr in der Tastenwelt 6/2021.

Text: Christoph Klüh
Fotos: Hersteller


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