Guitar-Dreams: Suhr Classic T Paulownia Trans Butterscotch LTD 2020

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Guitar-Dreams: Suhr Classic T Paulownia Trans Butterscotch LTD 2020 - Guitar-Dreams: Suhr Classic T Paulownia Trans Butterscotch LTD 2020

Der Traum wird wahr!

Die Suhr Classic T Paulownia Trans Butterscotch LTD 2020 ist aus einem zweiteiligen Paulownia-Korpus gefertigt. Das von der Gattung der Blauglockenbaumgewächse abstammende Holz aus Ostasien ist gerade aufgrund seines geringen Gewichts beliebt bei Gitarrenbauern und wird in Fachkreisen auch „pflanzliches Aluminium“ genannt. Kein Wunder also, dass es neben Gitarren auch bei Surfbrettern Einsatz findet, die müssen ja bekanntlich einiges aushalten. Paulownia  zu nutzen, macht sich dementsprechend im Gewicht des vorliegenden Testmodells bemerkbar, das mit gerade einmal 2,9 Kilogramm doch sehr leicht für ein T-Style-Modell ist und den Rücken des Gitarristen vor Freude jauchzen und nicht vor Last ächzen lässt. Das Finish der Gitarre ist, wie man dem Namen entnehmen kann, in Butterscotch gehalten. Gerade bei T-Style-Gitarren gehört dieser Farbton (vollkommen zurecht) zu den absoluten Klassikern – so lässt auch das vorliegende Modell den Autor dieses Texts vor Verzückung strahlen. Ein besonderes Highlight ist die Maserung, die durch das transparente Gloss-Finish hindurch zu erkennen ist und der Suhr Classic T Paulownia Trans Butterscotch LTD 2020 noch einmal einen ganz persönlichen Look verleiht. Auf den Korpus ist Modell-typisch ein einlagiges schwarzes Pickguard geschruabt, das gerade im Zusammenspiel mit Finish und Maserung einen spannenden Kontrast erzeugt, der sich wirklich sehen lassen kann.

Individuelle Patina

Der geschraubte Hals sowie das Griffbrett sind aus geröstetem Ahorn gefertigt, die 22 Edelstahlbünde sind tadellos eingelassen. Zwar sollte das bei der Preisklasse selbstverständlich sein, aber es muss doch einmal erwähnt werden – die Verarbeitung ist umwerfend. Das bei der Suhr Classic T Paulownia Trans Butterscotch LTD 2020 das Motto „Weniger ist Mehr“ im Vordergrund steht, merkt man auch bei der schnörkellosen Metalplatte, mit der der Hals an den Korpus angeschraubt ist. Während manche Hersteller die Oberfläche nutzen, um verschnörkelte Elemente unterzubringen und der Gitarre ihren Stil aufzudrängen, lehnen sich Suhr entspannt zurück und belassen die Metallplatte in ihrem ursprünglichen Zustand. Keine Sorge, die individuelle Patina kommt noch früh genug und die Gitarre erzählt bald ihre eigenen Geschichten. Apropos Patina: Die Suhr Classic T wird laut Hersteller mit leichtem Aging ausgeliefert, dieses ist jedoch so unaufdringlich, dass man schon ganz genau hinsehen muss. Ehrlich gesagt, macht sich das Aging mehr hinsichtlich des Spielgefühls, als der optischen Ausführung bemerkbar – man nimmt sie in die Hand und sie fühlt sich wie eine alte Bekannte an. Das Halsprofil beschreiben Suhr als „60s C Vintage Standard“. Das liegt bestens in der Hand und ist nicht der gefürchtete (oder geliebte) Baseballschläger, sondern bietet auch kleineren Händen einen angenehmen Grip. Ein besonderes Lob gilt auch dem Übergang vom Hals zum Korpus, hier lassen sich die Bünde problemlos erreichen – Kontrolle garantiert.

Harte Ware

Hinsichtlich Hardware lassen sich Suhr nicht lumpen. Als Mechaniken kommen hauseigene Locking-Tuner zum Einsatz. Das ist gerade für den Livebetrieb Gold wert. Frei nach Murphys Gesetz reißt die hohe E-Saite ja prinzipiell während des langersehnten Gigs. Natürlich hat man nun als zuverlässiger Gitarrenspieler, der man eben ist, die Ersatzsaiten griffbereit dabei. Also einfach nur noch die entsprechende Lockingmechanik aufschrauben, Saite einfädeln, zudrehen, stimmen – und schon kann es wieder weitergehen. Das nervige Aufwickeln der Saite entfällt und es steht einem fulminanten Gig nichts mehr im Weg. Bei der Brücke greifen Suhr auf die Wilkinson 3 Saddle Classic T in Chrome zurück. Das ergibt zum einen den klassischen T-Style-Look, mit den gewinkelten Saitenreitern lassen sich auch zielgenau die Intonation und die Saitenlage einstellen. Bei der Elektronik heißt es ebenfalls nicht kleckern sondern klotzen. Sowohl als Neck- als auch Bridge-Pickup ist je ein Classic T installiert. Diese Kombination ist auch die übliche Bestückung in den regulären Suhr-Modellen und hat sich zum echten Klassiker gemausert. Da Singlecoils nicht gerade für ihre Brummresistenz bekannt sind, haben Suhr mit dem SSCII ein besonderes Schmankerl installiert. Dabei handelt es sich um ein Silent-Singlecoil-System in seiner zweiten Ausführung, bei dem das gefürchtete 60-Hertz-Brummen herausgefiltert wird. Während manche Systeme dabei eine externe Stromversorgung in Form von Batterien benötigen und bei anderen Modellen sich die Konstruktion auf den Gitarrensound auswirkt, ist dies bei Suhr durch das SSCII nicht der Fall.

T-Style-typisch werden die beiden Tonabnehmer über einen Volume- und Tone-Poti sowie einen Drei-Weg-Schalter angesteuert – that’s it! Jetzt schauen wir mal, wie sich die Gute spielen lässt!

Wie die Gitarre klingt und das Fazit könnt ihr in guitar 1/22 nachlesen:
https://ppvmedien.de/Guitar-01-2022-Printausgabe-oder-E-Paper

Text: Oliver Strosetzki
Bilder: Bruno Wolf


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