Guitar-Dreams: Eastman Romeo LA - Semi-Hollow-Sensation

PPVMEDIEN GmbH
Musiker News & Infos
Guitar-Dreams: Eastman Romeo LA - Semi-Hollow-Sensation - Guitar-Dreams: Eastman Romeo LA - Semi-Hollow-Sensation

Das Modell „Romeo“ – vorgestellt auf der NAMM 2019 – hat nun ein Update bekommen. Der Namenszusatz „LA“, der sich in Zusammenhang mit dem Celestine-Blue-Finish auf den Himmel über Los Angeles bezieht, ist eines der wichtigsten visuellen Merkmale. Die Farbe „Celestine Blue“ hatte Gitarren-Designer Otto d’Ambrosio eigens für eine Custom-Anfertigung entwickelt. Im chinesischen Werk wurde diese spezielle Farb-Mischung von der dort ansässigen Finish-Spezialistin Hua Rong für die Romeo LA rekreiert. Der Thinline-Body der Romeo LA besteht aus einer gewölbten, gesperrten Fichten-Decke und gesperrtem Mahagoni für Boden und Zargen. Auf einen klassischen Sustain-Block verzichtet die blaue Schönheit, allerdings ist ein Block für die Montage der Göldo-Dreipunkt-Tune-o-Matic-Bridge und das Göldo-Vibrato-Tailpiece verbaut. Die Saiten laufen über das blankpolierte, pechschwarze Ebenholzgriffbrett mit perfekt abgerichteten und sauber polierten Bünden kopfseitig in Göldo-Locking-Mechaniken. Zusätzlich ist ein fein gekerbter Knochensattel verbaut. Die Kombination von Bridge, Knochensattel und Locking-Tunern sorgt für maximale Stimmstabilität beim Benutzen des Vibratos. Am Göldo Les Trem kann man in beide Richtungen vibrieren, wenn man will; die Gitarre bleibt, sobald die Saiten gedehnt sind, tadellos in Stimmung. Die Pickups sind weitere Hingucker.

Verbaut sind Phat-Cat-P-90-Aggregate von Seymour Duncan. Hierbei handelt es sich um P-90-Pickups im Humbucker-Format, die im Falle der Romeo LA unter Goldfoil-Radiator-Kappen versteckt sind. Das Komplettpaket ist designtechnisch ein absoluter Volltreffer. Zunächst das progressive Double-Cut-Design, dass durch ein an eine T-Style anmutendes oberes, ausladenderes Horn komplettiert wird. Das edle Pickup-Design akzentuiert die hellblaue Nitrolackierung, die sich irgendwo zwischen Matt und Metallic einpendelt und von einem fünfteiligen Binding ummantelt ist. In Summe ergibt sich ein zeitgenössischer, aber klassischer Look – ein Balance-Akt, der selten so gut gelungen ist, Hut ab. Die Verarbeitung der Gitarre ist rundum perfekt. Keine Lacknasen, keine seltsamen Spaltmaße. Lediglich an der oberen Griffbrettkante im 16. und 18. Bund sind winzige, aber nicht spürbare Stellen im Ebenholz zu sehen und auch die F-Löcher sind an den Innenkanten nicht hundertprozentig sauber verarbeitet. Auf den ersten Blick zwar nicht erkennbar, das Redaktions-Argus-Auge sucht aber bekanntlich mit der Lupe. 

Die Hals-Korpus-Verbindung des Setneck-Designs ist klassisch, aber ergonomich geschnitten und ermöglicht einfachen Zugang bis zum 21. Bund. Das schmale C-Profil des ebenfalls in Celestine Blue lackierten Halses unterstützt flüssiges Spiel auf dem Griffbrett. Zwecks Orientierung auf selbigen finden wir Perloid-Punkt-Inlays auf dem Griffbrett, außerdem sind Halbmond-förmige Inlays an den üblichen Stellen auf der Griffbrettkante und dem Hals eingelassen. Der Dreiweg-Pickup-Wahlschalter erlaubt wie gewohnt die Kombinationen Bridge, Bridge und Hals oder Hals. Beide Pickups haben einen eigenen Volumen-Regler, der einzelne Tone-Regler kümmert sich ausschließlich um den Steg-Tonabnehmer, ist also nur in zwei der Toggle-Einstellungen aktiv.

Wie die Gitarre klingt und das Fazit könnt ihr in guitar 09/21 nachlesen:
https://ppvmedien.de/Guitar-09-2021-Printausgabe-oder-E-Paper

Text & Bilder: Phil Zeppenfeld


Blog