Guitar-Dreams: PRS USA Silver Sky John Mayer Signature Lunar Ice Limited Edition

PPVMEDIEN GmbH
Musiker News & Infos
Guitar-Dreams: PRS USA Silver Sky John Mayer Signature Lunar Ice Limited Edition - Guitar-Dreams: PRS USA Silver Sky John Mayer Signature Lunar Ice Limited Edition

Flip-Flop für Singlecoil-Freunde

John Mayer hat ein Händchen für Gitarrensounds und äußerst geschmackvolles Spiel. Dass er von SRV und diversen Strat-Playern beeinflusst wurde, damit hält er nicht hinterm Berg. Folgerichtig war er jahrelang überzeugter Stratplayer und sein erstes Signature-Modell bei PRS war demzufolge quasi heiß umstritten. Warum geht ein Stratplayer zu Paul Reed Smith und lässt sich eine PRS bauen, die als Soundvorgabe seine alte Strat hat? Klingt vielleicht komisch, ist aber eigentlich ganz einfach: Warum nicht? John Mayer spielt sowieso was ihm gefällt, die Qualität bei PRS ist unzweifelhaft erstklassig und dass Paul Reed Smith persönlich garantiert ein offenes Ohr für John hatte, da wette ich drauf. Also ran an die Lunar Sky.

Streng Limitiert

Der erste Blick auf die Konturen macht sofort klar, aus welchem Stall dieser Ast kommt. Dafür sorgen gleich mal die Bird-Inlays und das Shaping der Kopfplatte, wenn auch spiegelverkehrt in diesem Fall. Aber auch am Korpus, der recht dezent daher kommt, finden wir PRS-typische Merkmale, wir etwa die dezente Hohlkehle am oberen Rand des unteren Cutaways für die Greifhand. Erster Blickfang ist zweifellos die Flip-Flop-Lackierung. Vielleicht kennt ihr das noch von diversen aufgemotzten Karren Ende der 1990er Jahre, da war das en vogue. Je nach Winkel des einfallenden Lichts changiert dieses Finish zwischen einem kühlen metallischen Graugrün und Violett. Das sieht gerade auf einer Gitarre verrückt aus und ist definitiv Geschmackssache. Da dieser Ast auf 1000 Stück limitiert ist, davon gerade mal 300 nach Europa und UK kommen, und die Teile heiß begehrt sind, muss man ohnehin schnell sein. Wir haben unser Testgerät von LKG-Guitars bekommen, Merci an dieser Stelle. Wenn ihr das lest, ist die Gitarre garantiert wieder zurück. Das nur nebenbei am Rande...

Erlesene Hölzer

Zurück zum Thema Holz: Die Hölzer der Wahl sind Erle für den Korpus und Ahorn für den Hals. Da dieser auf den rückseitigen „skunk stripe“, typischerweise aus Nussbaum, verzichtet, lässt sich auf den ersten Blick erkennen, dass es sich hierbei um eine „maple-cab“-Variante handelt. Während beim SkunkStripe Hals und Griffbrett aus einem Stück bestehen und der Truss-Rod-Kanal von hinten gefräst und anschließend mit besagtem Nussbaum-Streifen wieder verschlossen wird, fertigt man die Maple-Cap-Variante quasi wie bei einem Griffbrett aus anderem Holz. Der Halsstabkanal wird hier von oben gefräst, der in beide Richtungen einstellbare PRS-Trussrod eingesetzt und das ganze mit dem Griffbrett verschlossen. Eingestellt wird der Trussrod über die Kopfplatte.

Hardware

Viel wichtiger ist aber, dass Mayers Maple-Cap-Hals so dermaßen geschmeidig durch die Hand gleitet, dass schon beim ersten Anspielen richtig Freude aufkommt. Dazu trägt auch die ergonomische Rundung der Halstasche bei. Die 22 Bundstäbchen sind perfekt verarbeitet, was standes- und preisgemäß ist. Ungeachtet dessen ist sowas immer eine Freude. Dazu gesellen sich ein 7,25“-Radius, der super-smoothes Akkordspiel und Doublestops ermöglicht und – das ist nicht immer so bei Instrumenten mit diesem Vintage-Radius – flüssiges Solospiel inklusive moderat weiter Bendings ermöglicht – und das bei angenehm flacher Saitenlage. Auch hier wurde eine Top-Arbeit abgeliefert. Gestimmt wird mittels hauseigener Locking-Mechaniken, ein perfekt gekerbter Knochensattel sowie das Vintage-Style-Tremolo mit Sechspunkt-Aufhängung aus Stahl runden die Sache meisterhaft nach oben ab.

Wie die Gitarre klingt und das Fazit könnt ihr in guitar 8/21 nachlesen:
https://ppvmedien.de/guitar-08-2021-Printausgabe-oder-E-Paper

Text: Stephan Hildebrand
Bild: Phil Zeppenfeld


Blog