Drum-Mixdown in Cubase

PPVMEDIEN GmbH
2021-10-28 10:54:00 / Musiker News & Infos
Drum-Mixdown in Cubase -

Diesmal geht es in unserem Workshop "Rock-Musikproduktion mit Steinberg Cubase" ans Eingemachte zum Thema Mischen der Drums. Viel Spaß!

In dieser Workshop-Ausgabe möchte ich euch Tipps für den Mixdown der Drums in Cubase an die Hand geben, die ihr als Startpunkt nutzen könnt. Diesmal öffnen wir die Mixconsole nicht in der unteren Zone, sondern als eigenes Fenster über das Menü „Studio“ –› „Mixconsole“. Schneller geht das Öffnen und schließen der Mixconsole über die Taste F3. Diese große Übersicht bietet mehr Features und eine klarere Struktur über den gesamten Bildschirm.

Mixconsole

Wir kennen bereits die Mixconsole, die wir unten links im Hauptfenster neben dem „Editor“ öffnen können. Über diese erhalten wir eine Ansicht über den halben Bildschirm. Nun haben wir es aber mit der Mixconsole über den gesamten Bildschirm zu tun. Bisher haben wir die Kanaleinstellungen über das – wie ich es nenne – „schräge e“ geöffnet. Dort konnte man Inserts, Equalizer (EQ), Destinations und viele andere Schritte vornehmen. Öffnet man nun die Mixconsole, könnte man denken, dass die Kanaleinstellungen im eigenen Fenster und in der Mixconsole zwei verschiedene Dinge sind. Das ist falsch! Öffnet spaßeshalber mal die Kanaleinstellungen für die Kickdrum über das „schräge e“ und dreht am EQ herum. Wenn ihr jetzt die Mixconsole geöffnet habt, werdet ihr merken, dass die Einstellungen übernommen werden. Wir nehmen also identische Einstellungen vor über zwei verschiedene Wege.

Routing

Wichtig für uns im Routing-Bereich ist, dass wir die Spur weg vom Stereo-out (also vom Master) zum Beispiel auf eine Gruppe schicken. Das ist bei verschiedenen Instrumenten wichtig, wenn man beispielsweise Rhythmusgitarren oder Backing-Vocals zusammenfassen möchte. Solche sogenannten Mix-Gruppen, von denen man sehr viele bilden kann, gehören zur Tagesordnung eines Mischers.

Inserts

Zu den typischen Insert-Effekten gehören EQ, Kompressor und Gate, da diese Einfluss auf das gesamte Signal nehmen. Doch auch Gitarren-Amp-Simulationen gehören zum Beispiel in die Inserts. Ebenso können andere Effekte wie Reverb oder Delay unter bestimmten Bedingungen hier ihren Platz finden. Das ist allerdings eher die Ausnahme.

Equalizer-Einstellungen für die Bassdrum.

Equalizer

Cubase bietet eine eigene Insert-Instanz für den EQ, um Zeit sparen zu können, indem man nicht erst ein EQ-Plug-in laden muss. Schließlich braucht man für nahezu jedes Signal einen EQ. Die meisten EQs umfassen einen Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz. Theoretisch hört der Mensch ja auch 20 Hz bis 20 kHz (= 20 000 Hz). Tatsächlich sind es aber eher 40 Hz bis circa 18 kHz. Der Begriff „Equalizer“ bedeutet im Deutschen so viel wie „Ausgleicher“. Häufiger nutzt man aber die deutschen Bezeichnungen „Filter“ und „Entzerrer“ für den EQ. Der Einsatz des Equalizers bedingt das Absenken oder Anheben gewisser Frequenzen. Das macht man, um das Klangbild insgesamt zu verbessern.

Bassdrum

Wenn ihr nur ein Bassdrum-Signal vorliegen habt, müsst ihr hier sowohl den Attack als auch den Punch erzeugen. Der Attack beschreibt den spitzen Klanganteil, der von dem Bassdrum-Knüppel/Schlägel erzeugt und am besten mit einem Mikrofon unmittelbar vor dem Schlagfell aufgenommen wird. Ihr müsst also zunächst herausfinden (selber hören oder beim Recording-Engineer erfragen), welches eine Bassdrum-Signal vorliegt. 

Der Punch, das Volumen und der Tiefbassanteil werden für gewöhnlich von einem außen positionierten Bassdrum-Mikrofon, das meist am Resonanzfellloch positioniert ist, aufgenommen. Liegt euch nur eins der beiden Signale vor, so habt ihr einen Mix-technischen Kompromiss einzugehen. Denn das Kick-out-Signal liefert viel Bass, aber eher wenig Attack und das Kick-in-Signal genau das Gegenteil.

Den kompletten ersten Teil zum Thema "Drum-Mixing" lest ihr in der KEYS 11/2021!

Text: Tobias Mertens

Fotos: kuzmaphoto/Shutterstock.com, Tobias Mertens


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