
Nach der Corona-Pause fand vom 15. – 18. September in Berlin wieder die Superbooth statt. Im Interview zieht Veranstalter Andreas Schneider ein persönliches Fazit.
Wie zufrieden sind Sie mit den Besucherzahlen?
Andreas Schneider: Wir hatten mit Presse und Gästeliste rund 3.000 Besucher. Wir haben auf 4.000 Tickets kalkuliert. Daher haben wir ein Defizit in dem, was man Kasse nennt. Ob der guten Stimmung und der hohen Zufriedenheitsrate bei allen Teilnehmern und Beteiligten haben wir die Veranstaltung alle, auch emotional, als so positiv erlebt, sodass wir sagen, „es ist uns egal, haben wir eben ein Minus“. Das hatten wir im Grunde genommen auch vorher schon, weil wir seit 2020 nichts machen konnten und das ein oder andere schon vorfinanziert hatten. Von daher muss man das nicht negativ auf die Veranstaltung anrechnen.
Wie wurde das neue Konzept angenommen?
Andreas Schneider: Das wichtigste war, das alle das neue Konzept verstanden haben. Wir wurden gefragt, ob wir das jetzt immer so machen. Wenn wir Planungssicherheit haben wollen, müssen wir uns darauf reduzieren, was aktuell Phase ist. Und das sind nun mal diese Verordnungen, die uns vor Infektionen schützen sollen. Daran halten wir uns.
Wie war das Aussteller-Feedback?
Andreas Schneider: Die Aussteller waren wirklich ausnahmslos zufrieden. Es gab eine kleine Beanstandung wegen Staub auf den Systemen in einem Aussteller-Zelt, wo der Boden zu trocken war. Im Zelt-Wald hatten wir insgesamt sieben Zelte mit Ausstellern. Sechs Aussteller haben sofort gesagt, dass sie das so nächstes Mal wieder buchen wollen. Sonst hat mich noch kein Ton einer Gegenrede erreicht.
Gibt es etwas, womit sie unzufrieden sind?
Andreas Schneider: Das einzige, wo wir vielleicht etwas falsch gemacht haben, war in der Kommunikation des Ticket-Reglements. Am Ende hätten wir es gar nicht gebraucht, weil wir nicht voll ausgebucht waren. Wir haben die Verordnung gehabt, nur 500 Leute zur gleichen Zeit in das Gebäude zu lassen. Weil wir wollten, dass jedes Ticket jeden Bereich erreichen kann, haben wir daraus dieses Zwei-Schicht-System gemacht. Das hat bis zum Schluss keiner verstanden. Je mehr wir vor Ort mit den Leuten darüber gesprochen haben, desto weniger haben die Leute es verstanden. Es wäre besser gewesen an der Tür zu sagen, wenn du jetzt rausgehst, darfst du am Nachmittag wieder rein. Dann hätte man das im Vorfeld nicht thematisieren müssen. Es wäre klar gewesen, das Ticket gilt für den ganzen Tag.
Sie hatten für die Superbooth auch wieder Schulklassen eingeladen.
Andreas Schneider: Das war auch sehr erfolgreich. Das hat uns die Miller-Zillmer-Stiftung finanziert. Das war ein guter Coup, weil sie in die Präsentation noch ganz andere Leute hereingeworben haben. Das Modular-Synthesizer-Ensemble hat an allen vier Tagen am Vormittag Workshops abgehalten gefolgt von einer Präsentation am Mittag. Die Präsentationen mit den Schulklassen waren jedes Mal sehr emotional. Das waren kleine Knirpse, die morgens noch nicht wussten, wie man Modular-System schreibt, und mittags standen sie auf der Bühne und man hat ihnen die Freude an dem Ergebnis angemerkt. Dazu kamen noch Workshops mit der Elbphilharmonie. Sie haben im Außengelände die sogenannte Klang-Safari durchgeführt. Dabei wurden mit iPads Klänge eingesammelt und anschließend damit Kompositionen erstellt. Das hatte schon sehr amüsante Züge, wenn da eine fünfte Klasse auf die Bühne geht und man denkt, da kommt Vogelgezwitscher und dann fahren sie ihre Kompositionen ab, und das ist ein echtes New-Wave-Brett.
Mehr zur Superbooth und dem Fazit von Andreas Schneider lesen Sie in der Oktober-Ausgabe von das musikinstrument.