Seit 10 Jahren ist Daniel Knöll Geschäftsführer der SOMM - Society of Music Merchants e.V. und setzt sich für die Musikinstrumentenbranche ein. Anlässlich seines Jubiläums blickt er im Interview zurück aber auch in die Zukunft.
Waren es für Sie zehn kurze oder zehn lange Jahre?
Daniel Knöll: Es waren zehn verdammt kurze Jahre. Die Zeit rennt nur so, auch in unserer Branche. Vor allem die letzten Jahre sind gefühlt noch schneller vorbei gegangen. Das letzte Jahr ganz besonders. Das liegt aber auch an der Wahrnehmung. Ich sehe meine Kinder aufwachsen, da reflektiert man die Zeit anders. Blickt man aber auch auf die Branchenthemen, ist es Wahnsinn, was in den letzten Jahren alles passiert ist, wie schnell Themen dann doch wieder vorübergegangen sind, aber auch wie lange, man an Themen gearbeitet hat, bis man sie abgeschlossen hat.
Was wäre so ein Beispiel?
Daniel Knöll: Das Thema CITES. Insgesamt war es eine Zeitspanne von rund zweieinhalb Jahren, in der wir uns damit sehr intensiv beschäftigt haben. Es sickerte zwar vorher schon etwas durch, aber als dann der Erlass kam, war das sehr heftig für die Branche und die Marktteilnehmer. Aber es ging rückblickend sehr schnell wieder vorbei. Gerade bei diesem Thema haben Sie sehr viel mit der Politik gesprochen.
Würden Sie sagen, dass dieser Austausch mit der Politik gerade in den letzten fünf Jahren stark zugenommen hat?
Daniel Knöll: Ja, definitiv. Ich kann mich an meine Anfänge erinnern, als die Themen in die Branche reingespielt wurden. Vor allem im Compliance-Bereich mit Verordnungen aus Europa, wurden diese immer als gegeben angenommen. Da haben wir in der Geschäftsstelle, mit dem Vorstand und den Fachausschüssen gesagt, es wäre doch interessant, vor der Einreichungsfrist gegen mögliche Änderungen zu kämpfen. Am Anfang war man sehr zurückhaltend: „Schauen wir mal, was wir erreichen können.“ Wir haben uns jetzt über die Jahre erarbeitet, dass wir mit dem ersten Gedanken einer Gesetzes-Novelle uns die Sachen näher angucken und Contra geben. Das haben uns am Anfang vielleicht nicht alle zugetraut. Die öffentliche Wahrnehmung des Verbands hat sich geändert. Zum einen als Branchenverband innerhalb der Branche, aber vor allem auch in der Politik und bei außenstehenden Behörden und Organisationen. Das war auch meine Aufgabe als ich in den Verband gekommen bin.
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