Knochenbrecher-Riffs in Nashville

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2019-10-24 12:42:00 / Musiker News & Infos
Knochenbrecher-Riffs in Nashville - Airbourne im Interview



Wenn man einen Termin mit Airbourne hat, ist keine Antwort einstudiert. Und nichts und niemand hält Joel O’Keeffe davon ab, Gitarre zu spielen. Erst recht nicht, wenn Gibson und Marshall netterweise ein wenig Werkzeug für die Aussie-Rocker parat haben. Das Gute: die Jungs haben richtig Bock, über ihr neues Album Boneshaker zu plaudern.

Der "Neue" an der Gitarre
Während Harri Harrison, „der Neue“ an der Rhythmus-Gitarre, sich für eine ES-335 entscheidet, greift Joel final zu einer schwarzen SG. Ob sie ein Stimmgerät gebrauchen können? „Nö, im Studio hatten wir während der Aufnahmen auch keins“, quittiert Joel trocken seine Stimmaktivitäten. Zufall? Wohl kaum. Die Einflüsse Airbournes sind landläufig bekannt. Spontaneität wird dennoch groß geschrieben, erst recht beim neuesten Album Boneshaker, so geht man mit dem neuen Produzenten gleich mal in ein anderes Land. Daher findet sich die komplette Airbourne-Crew plötzlich in Nashville im RCA-Studio A von Dave Cobb wieder. Hier haben Legenden wie Elvis Presley oder aktuelle Country-Stars und Songwriter wie Sturgill Simpson, Jason Isbell oder Chris Stapleton schon auf den ausdruckstarken „Raumsound“ gesetzt – mit entsprechendem Erfolg.

Das neue Album Boneshaker
Andere Länder, andere Sitten, doch die Chemie zwischen Band und Producer stimmt vom ersten Moment an. „Ab dem ersten Telefonat war klar, dass wir die gleiche Vorstellung von einem neuen Airbourne-Album hatten. Im Studio klickten wir noch schneller zusammen. Dave liebt AC/DC – genau wie wir. Es ist zwar schön, all die Stars wie Elvis oder die Stones an der Wand zu sehen. Am Ende verging die Session dort aber so schnell, dass wir im Grunde wenig Zeit hatten, um uns Gedanken über Bilder der Stones oder Elvis an den Wänden zu machen.“ Vier Wochen später ist die Band wieder zurück in ihrer Heimat Australien. Dort können die Jungs gar nicht so recht glauben, dass die Zeit im berühmten RCA-Studio schon vorbei ist. „Haben wir tatsächlich gerade unser neues Album dort aufgenommen? Ja, wir haben gerade ein komplettes Album mit Dave Cobb aufgenommen. Und jetzt befindet es sich schon im Mix“, schwärmt Joel noch immer sichtlich begeistert, ob des Arbeitstempos und -ethos' während der Aufnahmen.

Die Chemie muss stimmen
Dass die Jungs in Dave Cobb genau den richtigen Musik- und Sound-Enthusiasten gefunden haben, wird schnell klar, wenn man sich anschaut, wie liebevoll Cobb sich um das historische Erbe seines Studios kümmert. „Er sammelt all diese alten, historischen Bilder von Künstlern wie Dolly Parton, den Stones oder Elvis, auf denen oft Mikros und altes Gear zu sehen ist, mit denen jene Stars im RCA Studio aufgenommen haben. Dave versucht, wenn es irgendwie geht, an all dieses alte Gear ranzukommen. Diese Liebe zum historischen Detail hat uns echt imponiert. Und irgendwie wird er durch seine Arbeit selbst Teil der Geschichte“, gibt Harri, „der Neue“ bei Airbourme, zu Protokoll. Harri löste jüngst David Roads an der zweiten Gitarre ab. Der hatte sich übrigens statt für ein Leben als tourender Rocker für Frau, Familie und das Leben als Farmer entschlossen. Harri und die Airbourne-Boys kennen sich schon seit Jahren. Für den Sprung in den Airbourne-Tourbus bedurfte es am Ende nicht viel. Ähnlich reibungslos ereignete sich die gemeinsame Studiozeit. „Ich stieß zur Band, dann ging es direkt auf gemeinsame Club-Tour durch Australien und dann schon ins Studio zu Dave. Es war supercool, dass von Beginn an die Chemie zwischen uns allen stimmte – wir als Freunde innerhalb der Band und Dave als Fan, Enthusiast und Produzent“, erklärt Harri begeistert.

Text: Marcel Thenée

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