Acoustic Legends: Peter Maffay

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2020-04-06 15:36:00 / Musiker News & Infos
Acoustic Legends: Peter Maffay - Acoustic Legends: Peter Maffay

Die Anfänge in Waldkraiburg
Kämpfen war dem als Peter Alexander Makkay am 30. August 1949 im rumänisch-siebenbürgischen Brasov geborenen Buben offenbar schon in die Wiege gelegt. Als er mit 13. Jahren mit seinen Eltern als Aussiedler nach Waldkraiburg kam, musste er sich seinen Platz in der örtlichen Jugend erst erkämpfen. Im Wintergarten des Maffayschen Bürogebäudes steht ein weißer Hirsch mit einer Plakette um den Hals: „Zur Erinnerung an den Karrierestart im Weißen Hirschen“ ist darauf zu lesen. „Den Hirsch haben sie mir geschenkt, weil sie den Weißen Hirschen abgerissen haben. Der Weiße Hirsch war ein Gasthaus in Waldkraiburg mit einem großen Saal, wie sie im Bayerischen üblich sind – dort im Keller war unser Probekeller. Der Wirt hatte die damals für uns sehr vorteilhafte Idee, dass er eine Hausband brauchte, weil die billiger war. Dafür hat er uns den Keller zum Proben überlassen, und wir haben 1965 und ‘66 im Weißen Hirsch unsere ersten Konzerte gespielt“, erzählte Maffay dem Autor 2011.



Der musikalische Urknall
Vorangegangen war diesen ersten Proben die Entdeckung einer neuen Welt: „Ich bin regelmäßig vor der Glotze gesessen und habe mir den Beat-Club reingezogen. Diese Welt hat mich total fasziniert: Musiker, die anders aussahen als die Menschen, die ich kannte und weit entfernt Dinge auslebten, die mir völlig neu waren, nachdem ich 1963 aus Rumänien rausgekommen war – einem kommunistischen Staat, in dem vieles zu hören und sehen war, aber nicht solche Musik, solche Optik und solche Attitüde“, erinnerte sich Maffay 2015 in Bremen beim Fest zum 50. Geburtstag des Beat-Clubs. Damals habe er Leute wie Brian Auger and Vanilla Fudge „fantastisch“ gefunden.



Faszination Rock'n'Roll
„Ich war dann ein bisschen später total fasziniert von Clapton, ohne zu wissen, welche Bedeutung er später haben würde, von Cream und von Jimi Hendrix. Die Musik war schon wichtig, aber im Grunde war es mehr das ganze Drumherum“, das ihn an die Schwarz-Weiß-Glotze gefesselt habe. „Wie sahen die Typen aus, wie kleideten sie sich, wie gaben sie sich, was rauchten sie? Und daraus ist bei uns eine Illusion entstanden, der wir versucht haben, eine Kontur zu geben, indem wir uns Nyltesthemden besorgten, die gestunken haben, wenn du eine halbe Stunde gespielt hattest. Dazu lederne Schnürlkrawatten, Schlaghosen und Stiefeletten, und schon waren wir in dieser Welt – meinten wir. Ein bisschen wohl“.

Text: Philipp Roser
Foto: Wolfgang Köhler, Ralph Larmann


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