Acoustic Dreams: Taylor GT K21E

PPVMEDIEN GmbH
2021-04-06 14:51:00 / Musiker News & Infos
Acoustic Dreams: Taylor GT K21E - Acoustic Dreams: Taylor GT K21E

Kleiner Koa-Traum

Bob Taylor hat von Beginn an innovative Ideen in die Entwicklung seiner Gitarren einfließen lassen. Andy Powers, sein Nachfolger als Master-Luthier, legt in puncto Kreativität noch eins drauf. Es vergeht kein Jahr, in dem er nicht mit aufsehenerregenden Neuheiten überrascht. Neue Korpusformen, das revolutionäre Class-V-Bracing, die Optimierung der Holzstärken oder unkonventionelle Saiten-Sets – Andy dreht an allen Schrauben, um den Klang und die Bespielbarkeit seiner Instrumente bis ins Detail zu optimieren.

Die Ursprünge

Im Oktober 2020 stellte Taylor eine Korpusform vor, die kompakte Abmessungen mit dem Klang einer „erwachsenen“ Gitarre kombinieren will. So liegt die Grand Theater, kurz GT, in den Abmessungen in etwa zwischen einer Grand Concert und Taylors beliebter GS Mini. Die geschwungenen Kurven der GT leitete Andy von Taylors voluminösestem Body, der Grand Orchestra, ab. Und so sehen die beiden aus wie Mutter und Tochter. Zunächst wurde die neue Kleine in einer auf das Wesentliche reduzierten Variante angeboten, bei welcher die Decke aus Fichte und der Body aus städtischer Esche (Urban Ash) besteht. Jetzt bekommt die GT-Familie Zuwachs durch die GT 811e und die GT K21e. Während erstere mit Sitkafichtendecke und Palisanderkorpus aufwartet, glänzt die GT K21e komplett in hawaiianischem Koa. Alle GT-Modelle sind aus massiven Hölzern gefertigt. Die GT-Serie bekommt übrigens die Endziffer 1 in Taylors Modellbezeichnungstabelle (z.B. GT 811e). Der Vollständigkeit halber: Bei der 811e steht die „8“ für die Serie (Holzzusammenstellung, Ausstattung, Einlegearbeiten usw.), die zweite Ziffer für die Saitenanzahl (6- oder 12-String) und die Härte der Decke (hier also 6-String mit weichem Deckenholz) und das abschließende „e“ zeigt an, dass ein Pickupsystem eingebaut ist. Die K21e hingegen gehört der Koa-Familie an und besitzt sechs Saiten, ein hartes Deckenholz („2“) sowie einen GT-Body („1“).

Aus schickem Holz

Der Korpus der hier vorgestellten K21e besteht komplett aus massivem Koa. Wie üblich, ist das Koa-Holz äußerst interessant gemasert. Zu den Rändern hin sind Decke, Boden und Zargen durch die attraktive „Shaded Edgeburst“–Lackierung dunkler gefärbt. In den Boden ist ein zweiteiliger Keil (Wedge) eingearbeitet. Da er ebenfalls aus Koa besteht, fällt er erst beim zweiten Blick auf. Die hellen, mehrlagigen Ahorn-Bindings um Decke und Boden bilden einen aparten Kontrast zu den abgedunkelten Rändern. Der schlichte Schalllochring passt mit seinem schlanken Ahorn-Streifen perfekt zum Binding. Auf dem Ebenholzgriffbrett rankt sich das geschmackvoll designte und nicht zu üppig dimensionierte Frühlingsweinreben-Inlay („Spring Vine“) – ebenfalls aus Ahorn – in Richtung Kopfplatte. Dieses Ausstattungsdetail ist ein Merkmal der Koa-Serie. Es fügt sich hervorragend in das edle Gesamtbild der Gitarre ein, zu welchem außerdem die 510-Mechaniken von Gotoh in „Antique Gold“ und die dezente Fortführung des „Spring-Vine“ Inlays-auf der Kopfplatte zählen. Der Korpus der K21e ist hochglanzlackiert, der Hals matt. Die in den USA gefertigte Gitarre ist bis ins Detail perfekt verarbeitet.

Wie die Gitarre klingt und das Fazit könnt ihr in guitar acoustic 3/21 nachlesen:
https://ppvmedien.de/guitar-acoustic-03-2021-Printausgabe-oder-E-Paper

Text: Dr. Hans J. Schäfer
Bild: Taylor Guitars


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