Acoustic Dreams: Lakewood M-35 Edition 2021

PPVMEDIEN GmbH
2021-05-19 11:58:00 / Musiker News & Infos
Acoustic Dreams: Lakewood M-35 Edition 2021 - Acoustic Dreams: Lakewood M-35 Edition 2021

Schon zwischen den Jahren ist sie eingetroffen, die neue Lakewood M-35 aus der Edition 2021 – und sie ist ein Volltreffer, soviel kann direkt verraten werden. Beginnen wir am Anfang, das empfiehlt sich in den allermeisten Fällen. Beim Öffnen des Koffers aus dem Hause Hiscox strahlt einen direkt ein sattes Sunburst auf einer Haselfichtendecke an, selbstredend aus europäischen respektive heimischen Beständen, wie auch der Rest der M-35. Für Boden und Zargen kommt Eichenholz zur Anwendung, der Hals besteht aus Ahorn, das Griffbrett aus Pflaume. Zugegeben, das sind nicht unbedingt alltägliche Hölzer im Bereich Gitarrenbau.

Griffbrett-Magie

Die Frage, die sich nach dem ersten Akkord stellt ist: Warum nicht? Das Griffbrett weist eine dezent rötliche Tönung auf, die abseits gängiger Palisander-, Grenadill- oder Ebenholz-Farbgebungen rangiert. Das schaut nicht nur erstklassig aus, sondern verleiht in Kombination mit dem zweilagigen Binding und den dezenten Dot-Inlays der M-35 ein edles Understatement, ganz ohne dabei allzu edel und damit auch irgendwo abgehoben zu wirken. Bundstäbchen gibt es 20 an der Zahl, dank Cutaway im Grand-Concert-Stil-Korpus sind die oberen Lagen komfortabel erreichbar, zumindest bis zum 17. Bund – das sollte den meisten Akustikgitarristen reichen, oder? Der Übergang vom Hals in den Korpus findet am 14. Bund statt, heutzutage der gängige Standard. Besagtem Korpus hat man eine Hochglanz-Lackierung angedeihen lassen, der Hals hingegen bekam eine seidenmatte Lackierung. Das ist ja immer alles Geschmackssache, mir persönlich gefällt dieses etwas „holzigere“ Griffgefühl am Hals.
Rund um das Schallloch finden sich Zierspäne, die den dezenten Eindruck unterstreichen, hier wirkt nichts überkandidelt oder gar überbordend. Passend dazu ziehen sich Zierspäne respektive Bindings auch um Decke, Boden, Griffbrett und Kopfplatte, deren einziges Schmuckelement ansonsten das Firmen-Logo, eingelegt in feinem  Perlmutt, ist. 

Heimische Hölzer

Lakewood haben ihren ganzen Fokus draufgelegt, mit der M-35 Edition 2021 eine Gitarre aus heimischen Hölzern zu bauen, die keine Konkurrenz zu scheuen braucht. Schon die Haptik ist ein Genuss. Der kräftige, im selben Rot-Ton (bei Lakewood „Wine“ genannt) wie der Boden gehaltene Hals, liegt mit einem satten C-Profil des etwas flacheren Kalibers wie angegossen in der Hand. Akkord-Player finden hier Halt und Orientierung, genügend Platz für die Finger auf dem Griffbrett ist allemal. Mit 45 Millimetern Sattelbreite bietet sich auch der fingerpickenden Zunft eine Spielwiese für Schlenker mit dem kleinen Finger oder komplexeren Akkordformen mit Leersaiten zwischen den gegriffenen Saiten. Die offenen Lakewood-Mechaniken samt Flügeln aus Pflaumenholz sorgen für gute Stimmung und arbeiten präzise, gerade in Kombination mit dem Knochensattel ist das hier mehr als passgenau. Für die Übertragung des akustischen Klangs an den Verstärker, das Mischpult oder  die PA – wenn wir wieder live randürfen –, sorgen die Endpinbuchse und ein Session-VTC-System von L.R. Baggs. 

Wie die Gitarre klingt und das Fazit könnt ihr in guitar acoustic 2/21 nachlesen:
https://ppvmedien.de/guitar-acoustic-02-2021-Printausgabe-oder-E-Paper

Text: Stephan Hildebrand
Bild: René Weiss Photography


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