Acoustic-Dreams: Joe Striebel Jazz 17“ - Königreich der Klänge

PPVMEDIEN GmbH
2021-08-04 15:16:00 / Musiker News & Infos
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Joe Striebel Jazz 17“ - Königreich der Klänge

Wenn wir ehrlich sind, dann ist  jedes Mal, wenn eine Gitarre von Joe Striebel unsere Testhallen beehrt, in der Redaktion erst einmal ehrfürchtiges Staunen angesagt. So auch mit dem neuesten Modell Jazz 17“, die Joe mit seiner Auszubildenden extra vorbeigefahren und uns vertrauensvoll zum Test auf Herz und Nieren überlassen hat. In unserem neuen Sonderheft Made in Germany II findet ihr übrigens auch ein Firmenporträt über Joe Striebel und seine Premium-Werkstatt. Die Jazz 17“ gehört zu den Archtop-Modellen im Angebot von Joe Striebel – die er selber als das „klassische Workhorse“ bezeichnet. Da es sich um eine hochspezialisierte Custom-Gitarrenbauwerkstatt handelt, kann die Jazz 17“ natürlich bei Bedarf auch mit unterschiedlichsten Designs und Spezifikationen gebaut werden, die genau den Kundenwünschen angepasst sind. You name it – he builds it.

Bei der Jazz 17“ handelt es sich um eine vollakustische Archtop-Gitarre mit einer Mensur von 643 Millimetern und einer Sattelbreite von 44 Millimetern. Die Decke ist aus Alpenfichte mit X-Bracing-Leistensystem gefertigt, das in der Regel bei reinen Akustikgitarren Verwendung findet und schon den ersten Hinweis auf die „Schwierigkeit“ der klassischen Einordnung zwischen Akustik- und E-Gitarre liefert.

So erzeugt Joe Striebel auch den akustischen Sound, der die Jazz 17“ ausmacht und ihr die klanglich-eigenständige Note verpasst. Besonders schön sind die kleinen Holzsprengsel in der Maserung auf der glattpolierten Decke, die einen immer wieder daran erinnert, dass hier mit Holz als organischem Material gearbeitet wird und dies jede Anfertigung zum absoluten Unikat macht.

Dunkles Blond

Das Finish bezeichnet Joe Striebel als „Dunkles Blond“. Zudem ist die Decke mit F-Löchern versehen, die absolut symmetrisch zueinanderstehen und tadellos ausgefräst sind. Gerade bei günstigeren Modellen werden diese gerne stiefmütterlich behandelt – nicht so bei der Jazz 17“, hier ist bis in die letzte Rundung Hand angelegt worden. Das bemerkt man auch, wenn man die Hand über die Decke und die Zargen gleiten lässt. Hier wurde bis zur Perfektion poliert und abgeschliffen, dass es sich im wahrsten Sinne wie Samt anfühlt, wenn man zur Gitarre greift.

Das Auge hört mit

Boden, Zargen sowie der Hals sind aus Riegelahorn gefertigt, dessen Maserung eine wahre Augenweide ist. Bei Lichteinfall reflektieren die Zargen und erzeugen eine unglaubliche Plastizität – hier kommen nicht nur die Ohren, sondern auch die Augen auf ihre Kosten. Um die Zargen zieht sich ein geschmackvolles Ahorn-Binding, dass die Alpenfichten-Decke optisch von den Zargen abtrennt.

Das Griffbrett ist aus Ebenholz gefertigt, in das 20 6130-Jumbobünde eingelassen sind. Hier stehen keine Bundenden über, in das Binding sind Dots eingelassen, die gut erkennbar sind und der optimalen Orientierung auf dem Griffbrett sehr zuträglich sind. Auf Inlays auf dem Griffbrett wurde verzichtet, hier spielt Joe Striebel die zeitlose Schönheit eines Ebenholzgriffbretts passgenau aus – genau die richtige Entscheidung!

Wie die Gitarre klingt und das Fazit könnt ihr in guitar acoustic 5/21 nachlesen:
https://ppvmedien.de/guitar-acoustic-05-2021-Printausgabe-oder-E-Paper

Text: Oliver Strosetzki
Bilder: Phil Zeppenfeld


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